Die Hüterin
...und überhaupt
Aber
Alles
Dies und Das
Es
Gästebuch
Magazin
Märchen und Unglaublichkeiten
Nichts
Nun
P(r)o'sa(h)
Poly(i)blick
So
Wieso
Home
 > Wieso
 > Fett u.a.
 > Wieso
 > Fett u.a.

Fett u.a.

Es geht um... mich. Meine Natur, meinen Lebenssinn und -inhalt. Es geht um die eigentliche Beschaffenheit meiner Person. So lest es denn wie folgt:

Ich fürchte, ich muß ein wenig ausholen. Den Anfang lege ich in die Hände von Aristoteles, der glaubte, alle Materie sei kontinuierlich. Will sagen: Man kann eine Bratwurst in unendlich viele Stücke schneiden. Doch waren da noch andere schlaue Griechen, unter ihnen Demokrit, die behaupteten Rotzfrech: Tahaah! Irgendwann ist Schluß mit Wurst. Dann hast Du lauter fein säuberlich getrennte Bratwurst-Atome (atomos=unteilbar) und weiter geht nichts. (Damals ist auch das Gerücht, man könne mit nur einer Salami unendlich viele Gäste verköstigen, als Unsinn enttarnt worden.) Was haben die sich gestritten...
Und erst vor ca. 100 Jahren wurde der Fight zugunsten der Atomisten entschieden, woran "uns Einstein" nicht unschuldig war. Obwohl die auch nur die halbe Wahrheit erkannt haben. Denn witzigerweise ist so ein Bratwurst-Atom (um beim Beispiel zu bleiben) gar nicht unteilbar. Es hat eine Struktur, die ungefähr folgendermaßen aussieht: Ein positiv geladener, innerer Kern und ihn ständig umkreisendes, fettiges Elektronen-Zeugs, was dafür sorgt, das alles wie geschmiert läuft. Diese Elektronen sind ganz doll viel kleiner als die Kerne, daher war man schnell so fuchsig und hat festgestellt, daß sich die Kerne auch noch teilen lassen. In sogenannte Protonen (protoi="die ersten") und Neutronen. Aber mit der Namensgebung für die Protonen lag man schon wieder verkehrt, hat man doch schließlich festgestellt (und das ist noch gar nicht so lange her), daß es noch kleinere Teilchen geben mußte. Murray Gell-Mann, der selber einen merkwürdigen Namen trug, nannte sie "Quarks". Entlehnt aus einem noch merkwürdigeren Satz in einem Roman von James Joyce: "Three quarks for Muster Mark." - "Wo soll das noch hinführen?!?", könnte man jetzt fragen. Enden wir am Ende wieder ohne Ende? Bei Aristoteles im Unendlichen?
Werfen wir doch mal einen genauen Blick auf die Dinge... Was wir eigentlich gar nicht können. Schon ein Atom ist kleiner als die Wellenlänge des Lichtes. Aber man kann sich ja behelfen. Nach der Quantenmechanik sind alle Teilchen auch Wellen. (?) Wenn wir die Energie eines Teilchens erhöhen, verringert sich die Wellenlänge desselben. Mit anderen Worten: Je fettiger das Elektron, umso sichtbarer wird die Wurst. Bis jetzt ist noch nichts kleineres entdeckt worden und wahrscheinlich ist bei den Quarks auch wirklich Schluß, aber wer will das schon so genau wissen...
(... pup ...)
So. Nachdem ich die letzten fünf Minuten mit einer Wurst wesentlich übleren Geruches gekämpft habe, kann ich nun mit verringertem Bauchansatz fortfahren. Vorgenannte Wurst hat mich plumpsend auf ein Phänomen aufmerksam gemacht welches schon Newton auf den Kopf fiel: Schwerkraft, oder auch Gravitation. Heute weiß man, daß es, neben Materieteilchen wie den Quarks, auch krafttragende Teilchen gibt. Eins davon ist z.B. das Graviton, das eben gerade in vielfacher Weise zwischen Wurst und Erde hin und her geschickt wurde, fleißig Gravitationskraft übertragen hat und damit dafür sorgte, daß das Eine auf das Andere stürzte... (Das ist jetzt Definitionssache.) Es gibt noch drei weitere "Kraftarten": elektromagnetische Kraft, schwache und starke Kernkraft, zu denen es sicher noch viele interessante Dinge zu erzählen gäbe, was allerdings zu weit führen würde. Nach Konjunk nun wieder Indika... Die krafttragenden Teilchen sind jetzt nicht so von Belang. Aber die Materieteilchen... Mann, Mann, ... die haben das in sich. Das Zauberwort heißt: "Paulisches Ausschließungsprinzip" - entdeckt von Wolfgang Pauli. Demnach können zwei Materieteilchen gleicher Art niemals, innerhalb gewisser Grenzen (gesteckt von der Unschärferelation, aber dazu ein andermal mehr...), die gleiche Position und Geschwindigkeit einnehmen. D.h.: bei weitgehend gleicher Position müssen Teilchen verschiedene Geschwindigkeiten haben, was sie über kurz oder lang wieder auseinander treibt. Warum das so wichtig ist: Ich bin die Alternative! - Wäre das Universum ohne Paulisches Ausschließungsprinzip entstanden, würden die krafttragenden Teilchen die Materieteilchen in sich zusammen stürzen lassen. Das Ergebnis wäre eine "mehr oder minder gleichförmige, dichte Suppe".
Ergo: "Ich bin ein Paralleluniversum ohne Pauli." - Nicht mal der HSV spielt bei mir eine wirklich große Rolle.

(Suppe)