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Rosige Zeiten

Zunächst einmal muß ich deutlich prologieren, daß sich insbesondere Überpotenzen durchaus schon einmal negativ auf den klaren Menschenverstand auswirken können. Man macht sich davon zunächst vielleicht kein Bild? Unter uns ist gerade das jedoch eine allgemein verbreitete Erbkrankheit, der wir wahrlich im Allgemeinen sehr methodisch mit zahllosen Fragwürdigkeiten, zum Zwecke der Ablenkung und damit im Grunde zur Bekämpfung der gemeinen Langeweile, begegnen müssen.

Nun darf man aber nicht glauben, daß wir das nun gänzlich freiwillig so machen. Weit gefehlt, nein, nein. In Wahrheit sind auch wir selbstverständlich nur Befehlsempfänger, die allein den Anordnungen unseres obersten "Pro'Po'isten" - der wir selbst sind - folgen, Sie verstehen?

Tja, Sie sehen schon, auch wir haben so unsere Probleme und so forschen unsere Forscher auch schon seit vielen Jahrhunderten vergeblich nach einem geeigneten Gegenmittel. All die Forscherei hat uns jedoch ehrlich gesagt nicht so sehr viel gebracht. Außer Vollidioten mit Raketenzündern, Kretinierten Haubitzen, Hornochsengranaten, Schwachsinnsböllern, Blödbomben, Bornierten Tretminen sowie Doof mit Selbstauslöser und herkömmlichem Dummdummgas, ist dabei absolut nichts Vernünftiges herausgekommen.

Im Gegenteil, wir hatten uns mit all diesem neumodischen Krams schon beinahe selbst ausgerottet, bevor wir merkten, wie sinn- und schier aussichtslos unser Unterfangen sein sollte. Doch ich vermute mal, ich hole da jetzt etwas zu weit aus. Na ja, ich merke das hier an sich auch nur an, um Ihnen zu verdeutlichen, daß das Licht unserer Sonne auch nicht gerade rosig ist.

Und dennoch fordern uns keine noch so offenen Fragen natürlich nicht im Geringsten wirklich heraus. Wen wundert das auch, wenn man bedenkt, daß wir schon von Kindesbeinen an, also bereits zeitkonformell mit Schlips und Kragen und mit Einnahme des Muttermarks, sozusagen allein zu Übungszwecken, wie auch als altbewährtes Hausmittel, unserer Großeltern, gegen das bloße Daumendrücken (eine ebenfalls weit verbreitete Unart unseres Volkes) von unseren Postembrional-Gärtnern/-Gärtnerinnen mit zahllosen Sinnfragen konfrontiert wurden, so, wie die Allgemeinheit es vergleichsweise erlernt zu Laufen, ohne aus dem Gatter zu plumpsen.

Eine Disziplin, in der die Allermeisten uns übrigens weit voraus sind. Das Laufen ist eine Art der Fortbewegung, die uns völlig ab geht, stattdessen lernt unsere Spezies zu allererst das Denken. Ich weiß nicht genau, wie ich es Ihnen erklären soll, vermutlich würde es momentan noch die allgemeine Vorstellungskraft übersteigen, aber wir kommen auch so quasi überall hin. Es handelt sich dabei sogar um eine ziemlich rasche und obendrein recht ökonomische wie zugleich ökologische Art der Fortbewegung, denn wir müssen dazu weder tief bohren, noch irgendwelche Birken kippen oder gar alte Tannen verschrotten.

Zum Treibstoff dient uns hier allein unsere Phantasie, und die wächst in unseren Breiten zuhauf auf den Bäumen bzw. auf dem, was man dafür halten könnte. Probleme ergeben sich in diesem Zusammenhang lediglich dann, wenn uns einmal der Schmalz ausgeht. Doch das kommt glücklicherweise so gut wie nie vor. Allenfalls in absoluten Ausnahmesituationen, so z. B., wenn uns nach coorgiastischen Paramarathon einmal die Membrane durchglüht, wäre so etwas überhaupt nur vorstellbar. Wir sprechen dann von einer partiellen "Ekstatlähmung", die jedoch auch nicht lange anhält. Keine Sorge!

(Rind)