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Kranke Wohnung - Krankes Dasein

Ich hab' es immer gewußt und nun ist es auch raus. Ich bin krank. Ein kranker, den weiten Wüsten des kalten Wahnsinns hoffnungslos ausgelieferter, kranker, ohne jedweden Verstand geborener, kranker Mensch, der kränkelnd der Krankheit harrt, die sein krankes Schicksal als nächstes für ihn bereit stellt. Das wäre ja noch alles in Ordnung, aber nun habe ich mein Heim angesteckt. Und so sieht es auch aus: Als hätt' ich es in Brand gesetzt; in einen schlimmen, kranken, feucht-modrigen Virenbrand. Die Farbe, in der es brennt, ist undefiniert... eine Farbe, die es so noch nie gegeben hat. Es ist eine Art von silberblau-grünbraunem Altrosa-rot. Eine wahrhaft dunkle und kranke Farbe.
Das traurige und eigentlich kranke an dieser Geschichte ist jedoch die Tatsache, daß mir diese Farbe, je länger ich sie betrachte, auch noch zu gefallen beginnt. Daher habe ich nun konsequenter Weise meinen Rückzug aus der gesunden Welt beschlossen. Ich schaffe es einfach nicht und muß mich wohl als personifizierte Krankheit outen, ... der Realität absagen, ... eine Nase drehen und mein stolzes Pferd der Idiotie satteln, zäumen, besteigen und wehenden Haupthaares in die gleißend-glitzernde Mitternachtssonne galoppeln, den scheinenden Mantel der Verantwortungslosigkeit mich sanft umhüllend.

Oder ich backe einen Kuchen.
In der Tat habe ich 3 Kilo Marzipan in meiner Vorratskammer, wie auch eine Nuß-Backmischung, Eier, Butter, 2000g gemahlene Haselnußkerne und eine Zimtglasur, die im Fett nur so schwimmt. Dieser Kuchen wird mir helfen, min. 8 Kilo zuzunehmen und wirklich krank zu werden.

(Suppe)