Sehr verehrte Wahr’natiker,
wir haben ein bißchen gebraucht uns von dem Neujahrs-Koma zu erholen, das wollen wir gern zugeben. (Das ein oder andere Wahr’belwesen drängte bereits per eMail auf einen baldigen Newsledder.) Dabei hat es uns vor allem an der richtigen Pflege gemangelt, insofern sind wir auch jetzt noch ein wenig zerknittert, zumal uns keine zeigt, wie Mann ein Bügeleisen bedient. Untätig waren wir jedoch keineswegs, doch dazu später mehr. Denn viele Worte für kurze Vorworte unnütz lang oder gar mit Bindestrichen, wollen wir auch in diesem Jahr nur in unumstößlich aussichtslosen Notsituation machen (z. B. wenn uns bei unpassender Gelegenheit einmal das Klopapier ausgeht!). Aber davon kann ja hier keine Rede sein. Wo die Welt uns noch immer in Erstaunen versetzt und mehr je als eh übervoll ist von wunderbar hellem Licht, obskuren Absurditäten und frenetischen Blödköppen, die sich weigern zur nächsten Bushaltestelle mit der Bahn zu fahren, können wir uns nicht ewig im Wirrwarr verdichten. So wollen wir unseren Blick nun zum Wesentlichen richten. Es folgen die News:
Falscher Alarm!!!
Jogger meldeten gleich mehrere Tretminen rund um die Außenalster. Räumkommando verkündet stolz: „Wir haben es gleich gerochen!“
Die Schlagzeilen:
Dosenöffner vor Gericht! Justizirrtum? Anwalt plädiert auf mildernde Umstände, sagt: „Er wollte ihr nichts tun, doch plötzlich spürte er eine Hand, dann eine zweite und dann hat sich auf einmal alles gedreht…!“ (Red.: …und sie wollte es doch auch, oder?)
Binnen & Buten:
Phänomenal! Geist’los! Auf dem „Heiligen Geistfeld“ rannte ein Geistloser um sein Leben. (Red.: Wie hat er das nur gemacht?) Laut Wiesenschupo soll es sogar ein Geist gewesen sein, er beschwört: „Ich hab genau nix gesehen!“ (Red.: Wir glauben ihm.) Planetarium will Mars ausstellen. Bauaufsicht verweigert Genehmigung. Reetdachkate bei Kuddewörde restlos abgebrannt. Feuerwehrhauptmann erklärt: „Wir haben nicht lange gefackelt, doch dann standen alle auf dem Schlauch!“
Aus Welt, Wirtschaft & Politik:
Nudisten-Partei knapp an 5%-Hürde gescheitert. Zielgruppendefinition sei problematisch, meinten die Alten Säcke. Zur nächsten Wahl möchte man insbesondere Jungwähler und Wählerinnen anziehen. (Red.: Optimisten!) Amish-People wollen nach 300 Jahren zurückkommen, planen jetzt eigenen Staat, auch in Deutschland. Gerhard reagiert ablehnend: „So´n Scheiß bringt nix für die Wirtschaft, die sind doch alle abstinent.“
Aus Natur, Wissenschaft & Technik:
Bahnbrechende Erkenntnis: Gras biegt sich im Wind, deshalb bricht es nicht. Dabei kann es aber schon mal knicken. Erstaunlich, Astronomen haben Licht gesehen und es war schon dunkel. Triangel gibt nur einen Ton, obwohl es drei Seiten hat. Bleibt das Warum ein ewiges Rätsel? In „Eimsbüddel“ trifft man vermehrt auf Exoten, sie löffeln die Suppe mit Stäbchen, und zwar mit den Füßen. Man munkelt, es handele sich um eine ganz neue Spezies...
Gesundheit, Bildung & Soziales:
Mediziner warnen vor übermäßigem Pupen in geschlossenen Räumen. Besonders nach dem Verzehr von Kohl und Hülsenfrüchten sei höchste Vorsicht geboten. Es soll sogar schon Tote gegeben haben, hört man. „2 und 2 macht 4“ – Mathematiker traten jetzt Beweis an. Beziehungstherapeuten sind trotz drückender Beweislast eher skeptisch und warnen vor Komplikationen bei Austausch der Dominanten; sie räumen jedoch ein, sich in der Terminologie nicht wirklich auszukennen.
Kultur, Religion und Geschichte:
Pastor wollte Pfarrer nicht trauen! (…und umgekehrt!) Dann kam ein Pärchen aus „Santa Fu“, denen beide gleich nicht trauten. Zufällig hießen beide Thomas, später wurden beide ein Paar. Wer sie endlich traute, will heute keiner mehr wissen. (Red.: Ungläubiges Kopfschütteln.) Weltausstellung, „Kompressible Impressionen depressiver Expressionisten“, bekommt Probleme mit dem Druckausgleich. Phantastischer Fund bei Ausgrabung: Antikes Teakholz, es war völlig verkohlt und wog noch ein gutes Gramm. Laut Archäologen unbezahlbar!
Zum Sport:
Stuhlbein und Tischbein lieferten sich ein spannendes Rennen. Keiner konnte sich so richtig vom anderen lösen. Zum gemütlichen Abendbrot einigte man sich schließlich auf ein Unentschieden. Mark Spitz, der 7-fache Schwimm-Olympiasieger von 1972, schon ein wenig in die Jahre gekommen, gab Abschiedsvorstellung im Freibad um die Ecke und bot eine erstaunliche Leistung gegen einen Karpfen, der blau war. Der Karpfen verwies später auf sein Handicap. (Red.: Schlechter Verlierer!)
Das Wetter:
Es gibt Wolken in verschiedenen Formen, darunter: Schäfchen, volle Melonen, Seidenbettwäsche, Brötchen und Kaffeemaschinen. Die Farben variieren von strahlend weiß über ockergelbfarben bis hin zu kaltblau und warmgraumattglänzend. Höchstwahrscheinlich wird es bunt werden. Heiße Gedanken können eine angemessene Bekleidung noch immer nicht restlos ersetzen. Trotzdem sollte man auf alles vorbereitet sein, denn man kann ja nie wissen …!
Ihre Wahr.de - Redaktion
Nachwort in eigener Sache:
Wie wir Eingangs bereits erwähnten, waren wir bei Leibe nicht faul, in den letzten Wochen. Es lohnt sich auf jeden Fall, wieder einmal einen Blick auf Wahr.de zu werfen. Unser Süppchen hat in den letzten Wochen ordentlich geschwitzt und die komplette Seite, insbesondere in technischer Hinsicht, wesentlich optimiert. Dabei haben wir auch ordentlich gestritten, selbstverständlich konstruktiv und stets im Dienste von Wahr.de. In der Redaktion kursierte zeitweise sogar ein Gerücht, es gäbe dort angeblich Leute, die Nerven hätten. (Die Recherche ist diesbezüglich nicht abgeschlossen.) Alles in allem hoffen wir, daß uns das Ergebnis bis hierher gut gelungen ist. Neben einem geringfügigen Facelifting und, wie schon gesagt, diversen hauptsächlich technischen Verbesserungen, gibt es auch ein neues Buch, das: „Magazin“. Im Magazin befindet sich jetzt auch ein Newsledder-Archiv, in dem alle bis her Erschienen zu finden sind. Überdies finden sich in beinahe allen Büchern jede Menge neue Artikel.
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